Sanitär & Wasser

Das verborgene Potenzial unserer 💩🌱

Trockentoiletten sind eine echte Alternative zu Chemietoiletten, besonders bei Großveranstaltungen. So weit so gut und erstmal nichts Neues.

Unsere Finizio-Toiletten sparen nicht nur Wasser 💧, denn Wasser ist eine knappe Ressource, sondern schaffen einen effektiven Kreislauf: Kot und Urin werden getrennt, was die Weiterverarbeitung erleichtert. Die festen „besten Reste“(💩aka Kacka) werden in Eberswalde zu nährstoffreichem Humus verarbeitet, der als Dünger eingesetzt werden kann. Aus dem „flüssigen Gold“ (🌟 aka Pipi) wird Phosphor zurückgewonnen, der zu Mehrnährstoffdünger wird.

So machen wir Böden aktiv gesünder, senken Phosphor-Importe und fördern regenerative Landwirtschaft. Win, win, unendlich win.

🚀 Unsere Ziele beim Labor Tempelhof

  • Alle Toiletten als Nährstoffquelle betrachten und überlegen, wie und mit welchen Dienstleistenden menschliche Fest- und Flüssigstoffe aus Toiletten bestmöglich aufgefangen, getrennt und wiederverwertet werden können. 
  • Regenwassernutzung: Wasser, das vom Himmel fällt, kann nach Aufbereitung für Spülungen oder Reinigungen eingesetzt werden.
  • Grauwasseraufbereitung: Sanitär- und Gastroabwässer können behandelt und vor Ort wiederverwendet werden.
  • Mitdenken von sozialer Nachhaltigkeit und Diversität: Separate Urinale für FLINTA* anbieten.
  • Kommunikative Anreize setzen: Über Wasser- und Nährstoffkreisläufe im Sanitärbereich informieren und Berührungsängste des Publikums in Bezug auf neue Toilettenarten wie Komposttoiletten durch spielerische Elemente abbauen.
  • Bildungskonzepte zum Umgang mit Nährstoffen und Ressourcen und zur Aufbereitung von Flüssig- und Feststoffen vor Ort anbieten.

📊 Daten & Erkenntnisse, die zählen...

  • Einsparung von 259 Millionen Liter Wasser insgesamt. In diese Berechnung flossen die Lieferketten von Produkten und Dienstleistungen mit ein. Ein Großteil der Einsparung ist auf das vegan-vegetarische Speisenangebot zurückzuführen.
  • Erhöhung der Zahl der Trockentoiletten auf insgesamt 255 Toiletten von 150 bei den Konzerten 2022.
  • 100 % kreislauffähiges C2C-Toilettenpapier, das auch in den Trockentoiletten einsetzbar ist.
  • Nährstoffrückgewinnung: Rund 23.000 Liter Feststoffe und 35 m³ Urin wurden gesammelt. Ergebnis: 24.500 Kilo H.I.T.-Dünger und 3.000 Liter NPK-Flüssigdünger.
  • 6 kostenlose Trinkwasserstationen für Publikum und Produktion
  • Innovation durch den Phantor: Ein Gerät, das bis zu 10.000 Liter Trinkwasser aus der Berliner Luft täglich filterte und auf dem Gelände bereitstellte.

💡 Was lief gut?

  • Kostenloses Trinkwasser an sechs Stationen – unkompliziert und plastikfrei.
  • Gewinnung von H.I.T.-Dünger und NPK-Flüssigdünger.
  • Die Urinale und die klappbaren Komposttoiletten benötigen weniger Ladekapazität als Toiletten-Container und mobile Toiletten und sparen somit Transportemissionen ein.
  • Nutzung von Phantor zur innovativen Trinkwassergewinnung aus der Umgebungsluft.

🤔 Was geht noch besser?

  • Grauwasser aus dem Sanitär- und Gastrobereich durch Aufbereitung wieder nutzbar machen.
  • 100 % Kreislaufführung bei allen Toiletten - auch bei den (noch wenigen) wassergespülten Toilettencontainern sowie allen Urinalen. 
  • Noch intensivere Kommunikation und Erklärung des Konzepts und der Nutzung von Komposttoiletten.
  • Frauenurinale konnten in 2024 leider nicht angeboten werden.
  • Politischer Druck nötig zur Änderung der Düngemittelverordnung und des Abfallrechts, um den erhaltenen Dünger auch außerhalb eines Forschungsprojekts ausbringen zu dürfen.

💡 Fazit:

Sanitäre Anlagen sind mehr als nur Infrastruktur. Mit Konzepten wie Trockentoiletten, Wasseraufbereitung und Nährstoffrückgewinnung machen wir Veranstaltungen zu einem Labor für die Zukunft. Gemeinsam können wir zeigen, dass nachhaltige Toiletten und ein besseres Ressourcenmanagement nicht nur sinnvoll, sondern absolut machbar sind. 🌟

👉 Mehr Infos im Guidebook

📺 Und hier noch ein vertiefender Beitrag zum Themenbereich: 3Sat nano