🌍 Mobilität & Logistik

Nachhaltig unterwegs bei Großveranstaltungen

Mobilität ist neben Energie und Catering & Gastronomie einer der größten Hebel für eine klimafreundliche Veranstaltung. Wusstest du, dass allein in Deutschland 2022 rund 20 % der Treibhausgasemissionen durch den Verkehrssektor verursacht wurden? Bei Großeranstaltungen wie den Labor Tempelhof Konzerten mit Die Ärzte entsteht der „Löwenanteil“ der Mobilitäts-Emissionen vor allem durch die An- und Abreise des Publikums. 🚉🚗

Die Herausforderung: Die Wahl des Verkehrsmittels liegt oft außerhalb des direkten Einflussbereichs der Veranstaltenden. Trotzdem können wir durch gezielte Maßnahmen eine klimafreundliche Anreise fördern und nachhaltige Logistikstandards setzen. Hier ein Einblick, wie wir das bei Labor Tempelhof in 2024 umgesetzt, welche Erkenntnisse wir gesammelt haben – und ein praktischer Fahrplan, welche Maßnahmen es vielleicht in dein nächstes Mobilitätskonzept schaffen.

🚀 Unsere Mobilitätsziele beim Labor Tempelhof

Für die drei Konzerte haben wir auf folgende Maßnahmen gesetzt:

  • ÖPNV-Ticket inklusive: Jede*r Konzertbesuchende konnte mit dem Veranstaltungsticket den öffentlichen Nahverkehr nutzen – unkompliziert und umweltfreundlich. 🚉
  • Sharing is Caring: Je mehr Personen pro Fahrzeug – egal ob Auto oder (Tour)Bus – desto weniger pro Kopf Emissionen werden verursacht. Dies gilt sowohl für Bands, Crew, als auch für das Publikum.
  • Fahrradfreundlichkeit: Kostenlose Fahrradparkplätze mit bis zu 4.000 Stellplätzen, Beschilderung zur Orientierung und Luftpumpen wurden bereitgestellt.
  • Mobilitätsumfrage für Besuchende (ggf. für Crew, Artist & Tour)
  • Publikumskommunikation: Tipps zur klimafreundlichen Anreise (Rad, ÖPNV, Fernzüge) wurden über Social Media, Event-Websites und Ticket-Mailings verbreitet.
  • Elektrische Fahrzeuge: Vor Ort kamen E-Stapler, E-Shuttles und Lastenräder zum Einsatz.
  • Regionale Beschaffung: Güter wurden möglichst regional bezogen, um Transportwege kurz zu halten.
  • Anreise Crew mit Zug (Anreiz Bahncards/Deutschlandticket), elektrische Tourbusse/Pkw/Shuttles.

📊 Daten & Erkenntnisse, die zählen… (Achtung, Nerd Alert)

64,8 % des Publikums reisten klimafreundlich mit Zug, ÖPNV, Rad oder zu Fuß an – ein großer Fortschritt gegenüber konventionellen Events (Ø 40 %): das sparte rund 2.390 Tonnen CO₂-Emissionen, was ca. 19 Millionen gefahrenen Pkw-Kilometern (durchschnittlicher CO₂-Ausstoß eines Pkw bei 125 g/km) entspricht.

49,2 % der Mobilitäts-Emissionen entstanden durch Pkw-Anreisen. Positiv: Die Fahrzeugbelegung lag im Durchschnitt bei 2,79 Personen pro Fahrzeug.

2,3 % der Anreisen erfolgten per Flugzeug, verursachten aber 25,6 % der gesamten Mobilitäts-Emissionen.

75 % des Publikums wurden mit Informationen zur nachhaltigen Anreise erreicht.

💡 Was lief gut?

ÖPNV-Tickets inklusive: Dies erhöht den Anteil nachhaltiger Anreisen spürbar und ist ein einfacher Schritt, um Publikum und Umwelt gleichermaßen zu entlasten.

Fahrradfreundlichkeit lohnt sich: Gut ausgestattete Stellplätze sind ein wichtiger Anreiz und sollten großzügig geplant werden. 🚴‍

Mobilitätsumfrage: konkrete Anreisedaten aller Beteiligten helfen uns zukünftig das Mobilitätskonzept noch besser zu gestalten. Wir waren flashed was der Abgleich von Theorie und Praxis kann. Außerdem: hat die Vorbereitung und Umsetzung vor Ort sehr viel Spaß gemacht und war hochprofessionell. Danke nochmal an Crowd Impact!

🤔 Was geht noch besser?

Veranstaltungstickets für Fernverkehr: Partnerschaften mit der Deutschen Bahn oder Fernbusanbietern wie FlixBus scheiterten bisher – hier ist dringend Nachholbedarf.

Mitfahr-Apps integrieren.

Frühzeitige & klare Kommunikation: Die richtigen Botschaften zur richtigen Zeit sind entscheidend, um das Mobilitätsverhalten weiter positiv zu beeinflussen.

🌟 Fazit:

Mobilität und Logistik sind Schlüsselbereiche, um Großveranstaltungen nachhaltiger zu gestalten. Mit gezielter Kommunikation, cleveren Kooperationen und dem Vorbild der Künstler*innen kann ein Wandel angestoßen werden – nicht nur bei Veranstaltungen, sondern auch im Alltag der Teilnehmenden.

Mehr Infos findet ihr im Labor Tempelhof Guidebook 🚴‍🚉🌱